Grundsätzlich sind Pokerspieler „einsame Wölfe“. Nächtelang sitzen sie vor dem Computer oder am Spieltisch, ihre Nerven vibrieren, ihre Konzentration gehört ausschließlich ihren Karten und angespannt träumen sie von einem lukrativen Gewinn. Sie belasten durch ihr Verhalten nicht nur ihr familiäres Umfeld, sondern viele entwickeln den gesellschaftlichen Stereotyp eines Außenseiters. Aktuelle Studien ergaben, dass bedingt durch die permanente Auseinandersetzung mit Strategien, psychologischen Finessen und Einsamkeit viele Pokerspieler zwar eine überdurchschnittliche Intelligenz auszeichnet, sie dafür aber auch über eine Mangel an emotionaler Zugänglichkeit verfügen. Abgegrenzt  von anderen Gruppierungen und Cliquen eröffnet sich für sie dann plötzlich eine Möglichkeit sowohl ihre Isolation aufzusprengen, als auch ihre Gewinnwahrscheinlichkeiten zu erhöhen.

Sie finden einen Partner mit dem sie betrügerisch zusammenarbeiten können. Jetzt sind sie nicht mehr alleine, sondern sehen sich als Teil einer verschworenen Gemeinschaft, die ihre gemeinsame Intelligenz optimiert und dazu nutzt, die andern Spieler am Tisch (Online oder Live) mit betrügerischen Mitteln abzuzocken. Kein schlechtes Gefühl belastet sie, sondern ganz im Gegenteil, Genuss und Freude, die auch einst ursächlich für ihr Pokerspiel waren, kehren verstärkt zurück. Diese Partnerschaften sind nicht kurzfristig angelegt, sondern bei einem gemeinsamen Erfolg intensivieren sich diese über die Jahre und oberstes Ziel wird es, ihre betrügerischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Entschuldigungen für ihr mieses Verhalten werden schnell gefunden. Die beliebteste ist und bleibt: „Das geschieht überall, und wenn die Deppen sich von uns abzocken lassen, so sind sie selber schuld.“ Im Endeffekt sehen sie jeden gelungenen Betrug nur als Beleg ihrer überlegenen Intelligenz und sind noch stolz darauf.